Es soll ja jetzt EM sein, hat man mir gesagt. Nach dem Eigentor-Sieg Frankreichs haben hier in St Louis ein paar wenige ihr Auto gestartet und sind hupend durch die Straßen gefahren.
Selva
Spitalweisen
Prolog
Wie das kam, dass ich Texte schreibe? Gute Frage. Aus innerem Drang, meine Gedanken zu sammeln und, ich kann ja nicht mal sagen, auf Papier zu bringen, sondern ins Mobiltelefon zu döggelen. War es auch die Einsamkeit? Die Verlassenheit?
Mein erster Text ‚Abendmahl’, ein Text aus Angst vor dem Tod. Es kamen natürlich lustigere Texte hinzu, und die LeserInnen meinten, ich solle sie doch der Zeitung schicken. Nur, welche Zeitung würde meine Texte abdrucken wollen? Und welcher Zeitung wäre ich bereit, meine Texte zum Druck zu geben? So half mir der erste Lockdown zum Mut, die Sisyphusarbeit auf mich zu nehmen und eine Website zu erstellen, inklusive der Möglichkeit, meine Texte zu veröffentlichen. Und ja, sie sind relativ persönlich. Weil sie aus meinem Leben sind. Manchmal lustiger, manchmal weniger glatt, manchmal länger, manchmal kürzer, manchmal gewagter, manchmal braver, manchmal flüssiger, manchmal steiniger.
Das Persönliche ist so eine Sache. Wieviel soll man preisgeben? Wo sind meine eigenen Grenzen? Zudem zieht man ja noch Menschen mit hinein. Denn mein Leben besteht ja aus meinem Umfeld und Begebenheiten.
Als ich über meinen Geburtstag schrieb, wollte ich am allerwenigsten bezwecken, dass mir alle gratulieren oder noch schlimmer, ein schlechtes Gewissen haben, weil sie ihn vergessen haben. Und jetzt im Spital, da bin ich nun mal und will zuletzt irgendwelches Mitleid erregen. Sollte ich stattdessen über den Zoo schreiben? Da war ich im übrigen schon lange nicht mehr. Aber mein Leben ist ja das beste Affentheater. Also los oder beziehungsweise weiter geht’s.
Cacamos
Once upon a time in the west
Maifreuden
Geburtstag
Haus-Party
Monotonie
Schönheit
P wie P…
Sucht
Sinn(es)fragen
Google meets C
Rien ne va plus!
Anarchist
Wollfaden-Verbundenheit
Räniäniä oder die Umkehrung der Schuldfrage
Schuldfrage
Wann habe ich den letzten Eintrag geschrieben? Oh, vor 3 Tagen. Und seit mehr als 24 std habe ich Kopfschmerzen. Kann also nicht vom Dauerlächeln sein. Ist aber echt anstrengend, dem ganzen Scheiss (entschuldigt) rundum dauerlächelnd entgegenzutreten und es dabei noch schön zu finden, obwohl man dem andern am liebsten in den Arsch (nochmals entschuldigt) treten würde.
Lächeln gibt bekannterweise auch Falten. Aber es kommt ja auf die inneren Werte an. Zudem dieses Thema von mir auch schon etliche Male aufgegriffen wurde. Ich muss es hier nur nochmals festigen, in Stein meisseln, eingravieren.
Ach wie schön meine Falten!
Ich muss zugeben, ich habe so viel unterrichtet und geprobt an diesem Balance-Tag. Da war es einfach, positiv zu bleiben. Ich kann ja meine SchülerInnen kurz vor ihrem Konzert oder grundsätzlich nicht mit dem schief stehenden Weltgeschehen demotivieren. Oder allfällige private Kümmernisse bei ihnen abladen. Und abends bin ich, kurz mir noch was gekocht, direttissimo ins Bett gefallen. Da habe ich auch gelächelt. Herrlich so mit vollem Magen in den Federn bzw. in meiner Wolldecke auf meinem Pseudofuton. In was schlafen eigentlich Veganer? In synthetischen Fasern? Oder darf man Schafe scheren als Veganer? Wussten sie, dass vegane BarockgeigerInnen keine Darmsaiten sondern Kunststoffsaiten benutzen? Vor der Entdeckung des Erdöls wurde einE VeganerIn sicher nicht SaiteninstrumententalistIn.
So, aber jetzt fertig lustig. Mein Kopf schmerzt immer noch. Ich hab’s herausgefunden. Neben dem Stress (ja!) sind die Räniäniä an meinen Kopfschmerzen Schuld. Ja Schuld. Es gibt einen Schuldigen oder in meinem Falle sogar zwei.
Aber zu diesen beiden Themen ein andermal.