Wie das kam, dass ich Texte schreibe? Gute Frage. Aus innerem Drang, meine Gedanken zu sammeln und, ich kann ja nicht mal sagen, auf Papier zu bringen, sondern ins Mobiltelefon zu döggelen. War es auch die Einsamkeit? Die Verlassenheit?
Mein erster Text ‚Abendmahl’, ein Text aus Angst vor dem Tod. Es kamen natürlich lustigere Texte hinzu, und die LeserInnen meinten, ich solle sie doch der Zeitung schicken. Nur, welche Zeitung würde meine Texte abdrucken wollen? Und welcher Zeitung wäre ich bereit, meine Texte zum Druck zu geben? So half mir der erste Lockdown zum Mut, die Sisyphusarbeit auf mich zu nehmen und eine Website zu erstellen, inklusive der Möglichkeit, meine Texte zu veröffentlichen. Und ja, sie sind relativ persönlich. Weil sie aus meinem Leben sind. Manchmal lustiger, manchmal weniger glatt, manchmal länger, manchmal kürzer, manchmal gewagter, manchmal braver, manchmal flüssiger, manchmal steiniger.
Das Persönliche ist so eine Sache. Wieviel soll man preisgeben? Wo sind meine eigenen Grenzen? Zudem zieht man ja noch Menschen mit hinein. Denn mein Leben besteht ja aus meinem Umfeld und Begebenheiten.
Als ich über meinen Geburtstag schrieb, wollte ich am allerwenigsten bezwecken, dass mir alle gratulieren oder noch schlimmer, ein schlechtes Gewissen haben, weil sie ihn vergessen haben. Und jetzt im Spital, da bin ich nun mal und will zuletzt irgendwelches Mitleid erregen. Sollte ich stattdessen über den Zoo schreiben? Da war ich im übrigen schon lange nicht mehr. Aber mein Leben ist ja das beste Affentheater. Also los oder beziehungsweise weiter geht’s.