Nun liege ich in der Hängematte auf meinem Dach. In der rechten Hand eine Zigarre. Der leer getrunkene Hugo, bzw sein Glas , steht auf dem Kamin. Die Seile der Hängematte, an einer alten Antenne und einem halbalten Parabolspiegel befestigt, gieren ganz leise vom leichten hin und her schaukeln. Unten auf der Strasse brummen die vorbei fahrenden Autos, dazu hört man ein paar Männerstimmen und manchmal von weitem ein Flugzeug vom Flughafen. Über mir ziehen die hübschen kleinen Wolken am Himmel vorbei, noch ein wenig beleuchtet vom fast verblassten Abendrot. Ein Stern leuchtet im Zwischenraum zu mir hinab. Herrlich.
Mein Wollmantel hält mich warm, denn dieses Sauwetter der vergangenen Wochen konnte die erst heute erschienene Sonne nicht so schnell wett machen. Unter jedem Halm und Stein ruht die Kälte und tritt jetzt bei Dunkelheit aus ihrem Versteck, streicht einem um den Nacken , durchs Haar, durch die Maschen. Aber ich trotze ihr. Wenigstens noch einen Moment.
Diese Woche habe ich auf Rat einer Pferdefreundin und Ernährungsberaterin mal alles aufgeschrieben, was ich zu mir nehme. Jeden Krümel und jeden Tropfen. Ein bisschen viel Salami & Co war auf der Liste. Wen wundert‘s. Den Salami soll ich durch Bübübübübündnerfleisch ersetzen, meinte sie. Die Schweizer „Foodpyramide“-App evaluierte meine Daten auch, sehr aufwändig gemacht, und schrieb , ich müsse viiiiiiiel mehr Gemüse essen. 600g im Tag müsse es sein. Ich ass nur 200. wen wundert‘s. Und eine andere App meinte zu meinem heutigen Tag: 400 Kalorien zu viel. Das waren die Spaghetti Bolognese. Seufz.
Morgen gibt’s also Gemüsesuppe zum z’Mittag und Rübli zum z’Vieri.. Und,… mir fallen schon die Augen zu… oder fast…. das sind wohl die Spaghettis, welche mir verdauungshalber noch die letzte Energie rauben…. und langsam hat die Kälte meine Nase abgekühlt und ist heimlich ganz durch meine Wolljackenmaschen durchgedrungen, dass ich mich jetzt wohl aufraffen und hier oben die Hängematte versorgen muss. Die warme Wohnung wartet unten auf mich. Und das Bett. Herrlich.