In meinem Bett schreibt sich‘s sehr angenehm, vor allem bei diesem Sauwetter draussen. Herrlich warm unter der Decke. Herrlich dieser Regen, denken wohl die Pflanzen draussen.
Das anhaltende Regenwetter war auch eine gute Ausrede, oder eine innerliche Rechtfertigung, mein Velo-ÖV-Vorhaben zu unterbrechen und mir ein Auto auszuleihen. Zudem war es einfacher, die anhaltende Pechrunde auszuhalten. Allerhand Kleinigkeiten, welche Unmengen an Zeit und Energie brauchten, sie wieder ins Rollen zu bringen. Ich hatte schon das Gefühl, alles was ich anfasse, bricht auseinander, überall, wo ich hin komme, geht’s drunter u drüber, alles was ich sage, kommt in den falschen Hals, und alles was ich unterlasse, wird mir übel genommen. Gestern wurde ich sogar noch krank vor Erschöpfung. Ich habe gerade ein weeneli Selbstmitleid, ein bisschen jömerlen muss jetzt sein. Auch wenn es nichts Konkretes zu lamentieren gibt oder gab. Aber Akkumulationen von „es geht nicht (mehr)“ sind definitiv ein Grund für ein bisschen Lamento.
Mein Auto wartet immer noch auf seine Ersatzteile, dafür, jetzt kurz was Positives, ist laut Tierärztin Serafino gesund und putzmunter, wenn er dann nicht eines seiner Eisen beim Rumtoben auf der Weide im Matsch verliert. Letzte Woche musste der ‚Maréchal Ferrant’ zweimal antanzen. Serafino’s Amusement war des Hufschmieds Ärger. Momentan ist zum Glück für ihn gerade die Weide zu, da im Nu wohl mehr Matsch als Gras draus würde. Somit Serafino’s Eisen noch an seinen Hufen verweilen. Und der Herr ‚Maréchal Ferrant‘ gemütlich am Kamin sitzen kann, anstatt durch den Regen zu Serafino zu fahren.
Seit Serafino Eisen hat, hat er einiges mehr Pfupf. Ein Punk mit Pfupf. Obacht! Falls in naher Zukunft dann mal ein grauer Pfeil durchs Sundgau pfupft, mit jemandem mit langen Haaren drauf, dann ist das wohl Serafino mit mir, nicht umgekehrt. Und wenn dann ein grauer Pfeil gesichtet wird, wo niemand mehr drauf sitzt, sondern im Gschtrübb liegt, dann ist das Serafino ohne mich. Wie man den grauen Pfeil zu stoppen bekommt? Gaaanz einfach: Ein Rübli oder ein Apfel, eine Banane, ein Gutzi, ein paar Blätter oder noch viiiiel einfacher: Ein Büschel Gras.
Und damit ich morgen auch putzmunter bin, zum durch die kommende Woche zu Pfupfen, muss ich hier mal aufhören zu schreiben. Bonne nuit.