Es ist doch immer die gleiche Leier. Aber ich spiele sie jetzt trotzdem. Denn würde das Menschenkind was lernen von vergangenen Dummheiten, wären wir woanders mit unserem Planeten oder was uns umgibt. Mich umgibt nämlich jetzt Ende Ferien zweieinhalb Kilos mehr Polsterung an meiner Fassade. Und ich bin mit meinem je erreichten Maximum an Kilos schon in die Ferien! Die Schuhbändel bekam ich vorhin fast nicht zu. Nicht, weil meine Füsse geschwollen waren. Nein: Die Hosen waren zu eng, der Ranzen zu gross um mich runter zu beugen. Ich will jetzt gar nicht Rechen, wieviel ich bei meiner nächsten Diät abnehmen müsste, denn schon vorher war es eine schwindelerregende Summe. Jetzt plus 2,5. Morgen soll’s losgehen. Oder vielleicht erst übermorgen. Aber enden tut sie garantiert erst an Weihnachten.
Wie kann man denn in den Ferien all diesen kulinarischen Verführungen widerstehen, bzw. nur ein Häppchen davon essen? Oder nur ein Gläslein davon trinken? Selbst zehntausend Schritte helfen nie, der Völlerei schritt zu halten. Und Portugal hat da was zu bieten. Angefangen mit Käse, Chorizo, Oliven, weiter mit Sardellen, Sardinen und weiterem Meeresgetier, Bolinhos, Pasteis, dann Varianten an Würsten gekocht, gegrillt, Huhn oder Schwein, Rind oder Schaf, mit Tomatenreis, grünen Reis, Fisch mit Kartoffeln, Suppen und dann zu guter letzt die vielen Desserts oder vielleicht auch zu gutem Anfang morgens die feinen süssen Gebäcke… und zwischendurch die Sandwiches…. und ein Glacé…. ein Drink…. ……
Das gleiche Drama hat man mit dem Gepäck. Zwei grosse Koffer müssen reichen. Teuer zu bezahlen. Dafür war das Ticket billig. Freies Handgepäck wird heutzutage immer wie kleiner. Da steht man dann Ende Ferien packbereit mit allen Souvenirs, wie kann’s anders sein: Käse, Portwein, Sardinenkonserven, Guava-Konfitüre vom Markt, Piripiri in Variationen, Schuhe, Kleider, Sonnenhüte, Krimskrams, gesammelte Muscheln und Steine vor dem Koffer und die Logistik geht los. Jede Ecke wird gestopft, jeder Hohlraum ausgefüllt. Kaum fertig gepackt sagt einem die Waage: 4 Kilos zuviel. Oh du grüne Neune! Das Dilemma ist meist, dass die schweren Sachen im Koffer bleiben müssen und die leichten im Handgepäck keinen Platz haben. Ein Sackmesser wiegt 300g. Schon mal Steine gewogen? Meiner wog über 2kg. Da könnte man leicht den Piloten erschlagen. (Aber der Stein kam durch. Und der Pilot lebt noch.) Nach dreimal hin und her packen, nämlich einer steht auf der Waage, es wird ihm schon schlecht beim erspähen des eigenen Gewichts (zum Glück darf man für die Psyche die Hosen noch subtrahieren von der Summe), dann der Koffer in die Hand: zuviel! (Vielzuviel)
Nun schmerzen unsere Schultern und Rücken von der Handgepäck Schlepperei. (Vielleicht dabei noch ein paar Gramm abgenommen?) Aber wir haben es geschafft alles an Board zu bekommen. Und erlauben uns jetzt Coca Cola und Onboard-Food.
Man darf sich ja auch mal was gönnen.