Träume

Jetzt ist es um mich geschehen. So bin ich doch in den Ferien, weit weg von zu Hause, alles ist perfekt, und ich träume von meinem Pferdchen und vermisse es. Au Backe. Also einen Menschen oder vielleicht noch den Hund vermissen ginge ja noch, hm, das eigene Bett manchmal, aber ein Pferd? Zu Hilfe!
Liebe PferdebesitzerInnen, habt ihr das auch? Ja?
Liebe nicht PferdebesitzerInnen, kauft euch also ja nie ein Pferd! Mal abgesehen vom leeren Bankkonto, den vielen Nerven und dem immensen Zeitaufwand. Wenn man dann so endet, dass man sogar noch in den Ferien vom eigenen Rössli träumt?!

Jetzt gehöre ich zu den Rösseler, zwar ohne Strass und Pink, aber mit Haut und Haaren und Herz. HHH. Hahaha.

Ich frage mich gerade, warum der Mensch eigentlich so an den Viechern hängt? Ich habe sogar manchmal bei einigen das Gefühl, die hängen mehr an Tieren als an sonst irgendwas. Ihr Hund über alles. Der Kanarienvogel vor einem selbst.

Oder deren, meist Frauen, die die „heimatlosen“ Büsis überall auf dieser Welt füttern.
Auch wir hatten in unserem letzten gemieteten Ferienhäuschen Besuch von zwei Katzen, einem Hahn und einem Igel. Ein paar Brekkies lagen noch ums Haus, alles klar. Türe und Fenster mussten wir geschlossen halten, sonst trudelten die hungrigen Vagabunden rein. Ehrlich gesagt, Hähnchen habe ich im Hause lieber in der Suppe und die Federn im Kopfkissen als spazierend nach Fressen suchend in der Küche. Und lieber ein Kikeriki draußen, als auf dem Nachttisch. Oder barfuß nachts auf einen nach Essen suchenden, im Haus verirrten Igel zu stehen, noch weniger. Nach einem Tag mit dem Besen drohen verstanden alle, dass es da nichts mehr zu holen gab.

Doch wieder zurück zum Träumen. Diese Nacht träumte ich, ich würde von Basel nach Frankfurt radeln. Aber so mal in ein paar Stunden. Manchmal war ich auch per Auto unterwegs, ich klemmte zwischen ein paar LKWs und flitzte schnell durch Unterführungen durch. Oder war’s vielleicht ein Motorrad? Auf jedenfall zurück auf dem Velo landete ich beim Kloster von Hildegard von Bingen. So meinte ich doch zu wissen, dass ich jetzt in Mainz sei. Knapp daneben. Und weiter geradelt, kam ich gleich noch am Kölner Fasching vorbei. So einfach ist das. Die Geografie durcheinander, und historische Begebenheiten ein bisschen gerade gebogen. Vor Frankfurt bin ich dann aufgewacht.

Vielleicht träume ich hier auf den Kanaren einfach nur ein Durcheinander und bin also weder ein ‚Rösseler‘ noch ein Velotalent, sondern irgendwie sonst neben den Schuhen.