Montée de la mort

Die letzten Tage war ich in den Schuhen und zwar in den Wanderschuhen. Herrliche Weglein schlängeln sich der Küste entlang, aber wehe, man spaziert zu nahe der bewohnten Quartieren. Da kann man die Sicht auf die Küste nicht geniessen, sonst tritt man in einen Gaggibollen. Von ‚Doggy Bag‘ keine Spur. Schon auf Fuerteventura ist mir aufgefallen, wieviele Touristen mit ihren Fiffis unterwegs sind. Aber hier auf Teneriffa, mit fast achtmal so vielen Einwohnern, hat es auch achtmal, oder sechzehn mal, wenn man doppelt so viel zählt, Hunde, welche diese Insel regelrecht verscheissen. Ich hätte fast freiwillig meine Maske angezogen, so gestunken hat unser um die Böllen Slalom laufende Wanderung.

Da kommt mir gerade ein Anektötchen in den Sinn. Als ich noch jung und knusprig war, machte ich Bekanntschaft mit einem Paar, welche mir erzählten, sie seien gemütlich in Paris im Café gesessen, als eine sexy Mademoiselle in Stöggelischuhen auf einem Hundebollen ausrutschte und rief: «Merde! » … « et en plus c’est de la merde! »
Ja wir sind zum Glück nicht auf der Hundescheisse ausgerutscht, aber diese Ansammlung hat gereicht, um jeglichen Hundebesitz zu hinterfragen.

Doch auf der Wanderung gestern im Norden, wo sich die Geissen, die hat’s auch hier, und die Eidechsen gute Nacht sagen, da hatte es zum Glück nur Geissebölleli und viele « montées de la mort ». Diesen Ausdruck hat die 10 jährige Angelina in ihrem Vokabular, aber sie nennt schon die Steigung des Spazierweges in ihrem Dorf « la montée de la mort ». Wir gestern hatten aber so richtige. Von der Küste rauf auf die Berge und wieder runter und wieder rauf, und runter und rauf und… Sechs Stunden lang « montées de la mort » aber inklusive « vues à mourir ». Da hat sich jeder Steigungstod gelohnt, so schön war die Aussicht. Und überhaupt die Umgebung. Am Schluss gab‘s noch ein Abendrot-Bad am schwarzen Strand. Zu Hause angekommen waren wir dann auch « morts ».

Nun sitzen wir mit lädierten Haxen im Flugzeug zurück, dem Kältetod entgegen.

Und wissen sie was? Ich freue mich so richtig, mein Hoppigaloppi wiederzusehen! Ebbe doch!