Nun befinde ich mich auf Fuerteventura, eine der sechs Kanareninseln, die Insel am nächsten zu Afrika, Marokko um genau zu sein, und am weitesten weg des momentan speienden Vulkans. Nämlich 300km. Also keine Angst. Ich werde weder von der Lava erfasst noch von den Dämpfen vergiftet werden.
Ich habe gelesen, es gäbe da viele, welche sich dieses Spektakel ansehen möchten und dorthin reisen. Die noch stehenden Hotels sind scheinbar ausgebucht. Einen Vulkan mal so richtig nahe zu sehen, nicht wie in Stromboli, wo ich das Gefühl hatte, es wäre ein ‚Erst August’-Feuerwerksvulkan, nein, so richtig nahe an der Lava sein, wie beim „Chienbäse“ dem Feuer, dass einem gefühlt schon fast die Nasenspitze schmürzelet, das wollte ich schon immer mal. Eigentlich ist das mein Kindertraum. Denn der Vater meiner besten Freundin der Kinder-und Jugendzeit war Geologe. Und seine berufsbedingten Vulkan“abenteuer“ blieben bei mir hängen.
Nun, da jetzt alle Hotels auf La Palma ausgebucht sind, bleibe ich auf Fuerteventura, diese Insel ist ja auch mal vor 20 Millionen Jahren per Vulkan entstanden und vor ein paar tausend Jahren hat er das letzte mal gespuckt. Verschmürzelet sieht diese Insel heute immer noch aus. Aber nicht wegen der Vulkane einst, sondern der Dummheit des Menschen. Unsere Vorfahren wussten nichts gescheiteres, als die Insel zur Holzgewinnung und für den Ackerbau zu roden und Ziegen hierher zu bringen, welche früher das vorletzte und heute das allerletzte Gräshälmli bzw Dornbuschsprössli aufessen. So ist Fuerteventura jetzt eine Halbwüste mit Tendenz zur Wüste. Wenn es denn mal regnet, nämlich fast nie, da die Wolken meist über die Insel ziehen und auf den anderen, höheren Inseln sich ergiessen, läuft scheinbar das Wasser die Hänge runter wie Regen auf den Regenschirm. Nur erodiert es gleich noch die Oberfläche mit, da die Würzeli der vertrockneten Pflanzen zur Versickerung nichts mehr beitragen. So werden die letzten Hälmli, wenn nicht vom Geissli gefressen, von der Sonne vertrocknet oder vom seltenen Regen den Hang hinunter geschwemmt. Ohweh!
Nun, dafür hat es Dattelpalmen und vielleicht bald Kamele? Und der schöne Ozean, oh welche Pracht. Da kann man surfen oder über Stock und Stein, also mehr Stein, Lavastein, an der Küste wandern, sozusagen eine Halbwüstenwanderung und am nächsten Strand baden. Mal ist er schwarz, dann beige und mal korallenweiss. Und den Möwen und ihren Kapriolen zusehen. Muscheln findet man auch da weniger. Das leer gefischte Meer ist auch hier zu spüren.
Ach Mann !