Tärätä Pompiers

Mein Grossvater sang immer: « Tärätä Pompiers, si hänn kei Wasser me! » Ein Elsässer Lied. Wie es weitergeht, weiss ich nicht mehr. Vielleicht habe ich es auch nie gewusst. Aber heute weiss ich eines: Die Elsässer Pompiers, hier zu Lande Feuerwehr und Ambulanz in einem, kommen einem Hühnerstall gleich.

Da sind doch zwei Mädchen zusammen ausgeritten, und so wie man als Mädchen ist, hält man halt manchmal die Erwachsenen für zu ängstlich und ist zu mehr Abenteuer bereit als erlaubt. Auf jedenfall ist kurz vor der Ankunft ein Mädchen unters im Galopp ausgerutschte Pferd geraten und die Pompiers mussten gerufen werden.

Wir Erwachsenen, inklusive den Pompiers, haben uns natürlich schon das schlimmste ausgemalt. Somit durfte das Mädchen keinen Schritt mehr machen und musste am Unfallort liegen bleiben.

Und so kam es, wie es in jedem schlechten Film kommt: Als ich an der Ecke stand, wo mich die Rettenden hätten sehen können, hätte ich an der Unfallstelle sein sollen, um Auskunft zu geben. Und als ich endlich an der Unfallstelle angelangte, brauste der Vater im Auto an, aber natürlich an uns vorbei in die falsche Richtung. Dafür waren die Ärzte am Telefon informiert. Als ich dann endlich wieder von der Unfallstelle Richtung Kreuzung rannte, sah ich das Blaulicht, aber dummerweise sie mich nicht und der Krankenwagen fuhr auch in die falsche Richtung. Der Vater und die Notfallzentrale wiesen den Krankenwagen an, weiter in die falsche Richtung zu fahren. Nämlich in den Morast. Da ich meine Läuferkarriere schon sehr früh aufgab, ich ehrlich gesagt momentan nicht so doll in Form bin und dem Krankenwagen nicht hinterhersegglen mochte, blieb mir nichts anderes übrig, als keuchend nochmals die Notfallzentrale anzurufen, welche mich dann mit dem Beifahrer des im Morast stecken gebliebenen Krankenwagens verbanden.

Zum Glück kamen noch die Pompiers vom Dorf in einem zweiten kleineren Auto angerast, und ich konnte die wenigstens an den richtigen Ort, zu den Mädchen, weisen.

Dann wurde der Stallbesitzer aus seiner Siesta gerissen, um mit seinem Traktor die Ambulanz aus dem Dreck zu ziehen.

Und wissen sie was, am Schluss bekamen wir uns kümmernden Frauen vom Oberkommandandanten Mösiö lö Pompier noch Schelte, weil wir ihn nicht richtig gelotst hätten. Heimatdonner.

‚Le coq est mort‘ sag ich da nur.

Das Mädchen wurde dann vom geretteten Rettungsdienst in Gold eingehüllt ‚Tatütata‘ ins Spital gebracht. Ende Gut alles gut. Denn sie ist mit einem verstauchten Fuss wieder rausgekommen.