Geiz ist geil, war doch mal das Motto. War’s Hornbach? Nun sitze ich im „Distribüs“ Richtung Flughafen, zum Glück konnte ich das Ticket mit Äpplepay bezahlen. Denn Bargeld zerfliesst in meinem Portemonnaie wie Butter an der Sonne.
Um meinen Hals hängt ein kurzärmeliger Rock, ein Schal, bald auch eine Wolljacke, in meinem Mantelsack stecken die im Plastiksäckli versorgten Flüssigkeiten, und an meinen Füssen die Laufschuhe, welche bis nach oben nach «poney» riechen, wie E so schön sagt. Die sind bequem und dienen normalerweise zum mit Serafino die Welt erkunden. In meinen Rucksäckli, der easyJet-Freigepäck-Norm entsprechend, hatte ein Geruch neutrales Paar Schuhe keinen Platz, geschweige denn ein stinkendes, sondern ein paar wenige Klamotten, das iPad, viele Farbstifte, überhaupt allerhand Farben, Pinsel und Sketchbooks. Die restlichen Hygieneartikel habe ich einzeln in die Lücken verteilt. Das Blutdruck-Messgerät musste am Rucksack Henkel montiert werden, die Flasche teilt ihren Platz mit den Finkli. Aber wenn man für einen Handgepäck-Koffer gleich viel zahlt wie für seinen Sitz im Flugzeug, dann werde auch ich zu spartanisch sein gezwungen. Und geizig. Mindestens beim Hinflug. Zurück, da sind einem Mitbringsel und Souvenirs vielleicht doch noch das teure Geld wert. Mal sehen.
Zudem gehe ich jetzt in richtige Ferien. Da gibt’s eventuell keine Souvenirs ausser mentale. Denn die Devise ist: NICHTS vorhaben, ausser ‚mal sehen was kommt‘. Malen, lesen (oje, das Buch hatte auch keinen Platz), schreiben, meine Farben ausprobieren, essen, trinken, am Feuer diskutieren, am Meer sinnieren, oberhalb der Klippen spazieren, der Küste entlang velöle, Blutdruck messen, Tabletten essen, schlafen und …. das reicht vorerst.
Bis in einer Woche stinken wohl meine Schuhe nicht mehr nach Rössli, sondern riechen nach Meer und Salz. Und mein Geist ist mit frischer Meeresluft belebt. Meine Haare vom Winde verweht. Und mein Gemüt mit frischem Wind beseelt.