Wenn das Wörtchen wenn nicht wär…. Ja, das war meines Vaters Lieblingsspruch. Oder „Dr Willi läbt scho lang nümm“. Nur, den Willi lernte ich dann mal kennen, er lebt noch und ist inzwischen der Mann meiner Freundin.
Aber zurück zum WENN. Wenn ich gewusst hätte, dass es bei Serafino so viele ABER zum WENN gibt, DANN … So bin ich seit Wochen mit viel Geduld (nicht meine Stärke), Ausdauer (ein bisschen mehr), Regelmässigkeit (noch ein weeneli mehr), Ruhe (oje), Willenskraft (hier bin ich), Energie (jetzt aber mal Hü), Disziplin (ich gebe mir ja Mühe), viel Mut (an dem fehlt es nicht) und all meinen Nerven (zu Hilfe!) mit meinem vierbeinigen Punk am Hängertraining. Nun, heute lagen meine Nerven blank und mein ganzer Mut verliess mich. Ich hätte heulen können, oder sagen wir es so. Ich habe geheult vor Erschöpfung, Verzweiflung, Abhängigkeit und Dilettantismus.
Mein Ehrgeiz, ich staune gerade selber, aber ja, ich glaube es war Ehrgeiz und meine Courage, sind mit mir durchgebrannt. Und dann stand ich da, mit einem 500kg schweren Rabauze im Hänger, der Hänger nicht mir, das Auto geliehen, ich ohne Hängerprüfung, der Trainer hat mich versetzt, eine Geburtstagsfeier habe ich sausen lassen, … Ende Gelände.
Soviel zu meinem darauffolgenden Heulen, denn mein Vierbeiner und ich werden übermorgen zu einem Kurs gefahren, beide sollten lebend dabei ankommen und noch einige Nerven am Stück bereit haben, denn dann gibt’s zwei Tage Bodenarbeit à la Mexicaine. Mit Seili schwingen und so. Da darf Serafino dann lernen, durch und über Hindernisse zu gehen ohne WENN und ABER. Sondern Hü und Hopp und Brav. Da gibt es keine Äpfel und Heu wie im Hänger, sondern lediglich ein Bravo und ein Streicheln.
So ist es nun Abend, ich liege im Bettli, die Hälfte der Nerven heute Nachmittag mit einer Siesta gefestigt, die andere Hälfte kommt jetzt dran. Ausser ich träume von Hängertüren, Rampen, Hufen, Heu, (Pferde)Äpfeln, Fliegen und Serafino‘s ABER.
Guet Nacht am Säxi