Nun haben sich die Frequenzen einigermassen angeglichen, es ist doch nicht alles so langweilig, unpassend und unlustig. Die Kellerasseln im Zimmer (wussten sie, dass das keine Insekten, sondern Krebstiere sind?) haben sich auch aus dem Staub gemacht. Das nicht immer so im perfekten Druck aus der Dusche fliessende Wasser ist auch zu überleben, und das abseits der Zivilisation zu hausen, ist dank der verspielten, jungen Hauskatze und des wunderschönen Sternenhimmels inklusive Milchstrasse nachts mehr als auszuhalten. Am Samstag auf den Markt zu gehen und danach Eis zu essen war auch passend. Der andere Tag in der Surfschule ein Erlebnis, und ja, selbst lesen am Strand, dort ein bisschen später als Mittag in das selbstgemachte Sandwich zu beissen und noch fast alleine zu sein, hat plötzlich auch sein Gutes.
Uff.
Ein zweites „Uff“ verdient ein sogenanntes historisches Ereignis. Einen nicht Leser zum Lesen verführt zu haben. Hui. Herrlich. Wenn er sich so im Buch verliert, keine Lust mehr hat, was anderes zu machen, als zu lesen. Und zwar den ganzen Tag am Strand. Und sogar „zu Hause“. Phänomenal. Zum Glück ist das Buch 800 Seiten lang. Uff.
Hinter mir toben die Wellen, oben an mir brennt die Sonne, neben mir wird gelesen oder Yazee gespielt. Im Schatten ist es zu frisch, an der Sonne zu sonnig. Der Sand ist überall. Was für Sorgen!
Heute Abend erwartet uns unser „Landlord“ mit Fisch und einigen feine Beilagen, welche er heute vom Markt holte. Es wird feinen Wein, Käse, Chorizo und köstlich marinierte Oliven zum Apéro geben. Das alles mit gutem Jazz oder sogar Barockmusik aus dem Lautsprecher. Was für ein Luxus!
Langsam aber sicher bin ich eingependelt, im Lot, finde meine innere Balance wieder und kann nicht mehr so leicht aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
Zur Belohnung gibt’s jetzt gerade ein Nickerchen. So wie es sich gehört hier. Hoch lebe der Süden Europas!