Neben mir plätschert das Meer, unter mir kräuselt der Sand, über, oder schon eher hinter mir, „tätscht“ die Sonne immer noch und in mir versucht die Energie und die Laune langsam die Frequenz der gesetzten „positive Mindset“-Einstellung zu erreichen. Nun, eigentlich wäre das ganz einfach, an einem der schönsten Flecken Europas. Und sowieso am Meer. Nur hätte man nicht Teenager mit, welche ständig nicht da sein wollen, wo sie sind, hungrig sind, wenn es noch nichts zu essen gibt, nichts essen, weil sie nicht hungrig sind oder weil es nicht schmeckt oder dick macht. Zuwenig Bücher mitnahmen, das Malzeugs vergessen haben, oder keine Lust zu allem haben, kalt haben, heiss haben, keine Geduld haben, sich langweilen, und so weiter und so fort.
Wie soll ich da meine Ruhe zum Runterkommen finden und meine Energie zum Raufkommen sammeln?
War ich auch mal so doof?
Ich versuche mich zu erinnern. Hm. Ich war garantiert noch doofer. Nur kommen mir andere Dinge in den Sinn. Zum Beispiel, dass ich mich mit meiner damals besten Freundin vor die famosen Telefonkabinen am Barfüssigerplatz auf den Rücken legte. Warum? Keine Ahnung. Darum. Eigentlich fand ich es peinlich, wir fanden es aber lustig.
Oder wir im Tram scheusslich „Schuuregiige“ spielten. Ich fand es auch peinlich, aber wir fanden es trotzdem lustig.
Superdoof oder?
Eher verärgert habe ich meine Eltern kurz vor sechzehn. Ich weigerte mich ins Museum mitzugehen. Es war eine grosse Ausstellung mit Klee Werken. Meine Eltern gingen alleine. Selberschuld meinten sie. Ja: Ein halbes Jahr später ärgerte ich mich schon selber über meine Dummheit.
Ach ja, ich mag mich erinnern, in London, da war ich dann sogar sechzehn Jahre alt, da leistete sich meine Mutter uns allen ein Diner im Quartier Soho, aber wir Teens fanden alles „grusig“. Wir wollten und gingen danach in den Mc Donald‘s. Meine Mutter verschenkte das restliche nicht angetastete Essen den überglücklichen Tischnachbarn. Die Arme. Muss sich ja so was von geärgert haben über uns Banausen-Kinder.
Aber vielleicht ärgert sie sich noch heute über mich. Und darum: Warum tut man sich das eigentlich an? Erst meist noch freiwillig! Und warum tu ich mir das jetzt an. Ferien mit Teenagern. Auch freiwillig.
Nun, es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als weiterhin an meinem positiven Mindset zu arbeiten und die Frequenz eventuell tiefer stellen zu müssen.
Ooooooohm, Chanti, oooooohm.