Ich liege wieder mal auf meinem Sofa. Neben mir steht wieder mal ein Cappuccino. Gestern lag ich auch noch auf dem Sofa. Neben mir kein Cappuccino, denn es war Samstag Nacht. Elf Uhr. Auch kein Cocktail. Den hatte ich schon, um acht. Im Restaurant. Danach eine halbe Portion Markbein und weiter Hackbraten mit Kartoffelstock. Zum feinen Z‘Nacht gab‘s eine Flasche feinen Zweigelt dazu. Der Restaurantbesuch war eine mir schon lange versprochene Geburtstagsgeschenk-Einladung. Geplant war danach noch durch die Gassen zu ziehen. Eigentlich. Doch der ‚Distribus‘ brach mich vom Restaurant direkt heim aufs Sofa.
Das gleiche in grün vorgestern. Bambi Nr 2 (Worakls) und Aalson haben in Basel aufgelegt. Und ich war müde im Bett anstatt auf der Tanzfläche. Soviel zu 50. Das Beste war: Ich konnte nicht gut schlafen. Das Abendessen lag mir bis zum frühen Morgen auf dem Magen. (Ich höre meine Mutter in den Ohren. „Nicht zu spät und zu fettig essen. Ich kann nicht schlafen!“) Wie über die Weihnachtstage. Da sprach nächtlich das Menü im Bett mit mir. Ich verstand es leider nicht wirklich. Oder wollte es nicht verstehen. Nachdem ich wegen eines Hitzeanfalls mir nachts auch noch mein neuer Seidenpyjama vom Leibe riss, vermeinte ich das Wort MENOPAUSE herauszuhören. Mais non! Pause!
Was man sich als Frau im Leben alles gefallen lassen muss. Von der Natur aufgezwungen. Da nützt auch Feminismus nix. Mit erhobener Hand und der „Kampf gegen die Menopause“-Fahne schwingend. Das wär‘s! „Nieder mit der Menstruation“ wäre es in jüngeren Jahren gewesen. „Wehret den Anfängen“: Das wäre die Parole gegen Zellulitis und Faltenbildung. Da hätten wir sogar die Männer mit dabei. „Nieder mit dem Tod“- da wären die Strassen voll von Demonstrantinnen und Demonstranten.
Nun, heutzutage demonstriert man ja nicht mehr bei uns. Man beklagt sich im Netz. Hier mein Beitrag zur Kapitulation im Kampf gegen das ÄLTER SEIN. Ich hoffe noch älter werden zu dürfen, aber so mit fünfzig gehört man doch eher zu den Weiseren als zu den Jungen. Hat auch seinen Vorteil. Mal endlich ernst genommen zu werden. Lebenserfahrung zu haben. Eine Meinung haben zu dürfen. Obwohl ich sie ja immer schon hatte. Aber jetzt zählt sie. Und man weiss sogar was. Oder meint zu wissen.
Apropos wissen: Warum um alles Willen MenoPAUSE? Wenn man da so googeln geht, apropos „Wissen“, dann wird man mal über das griechische „pausis“ belehrt, was nämlich Ende und nicht Pause, wo‘s dann nachher wieder weitergeht wie zuvor, heisst. Also nicht Pause sondern Feierabend. Und dass da ein Franzose 1816 uns Frauen dieses Wort verpasste. In seiner Schrift « Avis aux femmes qui entrent dans l’âge critique ». Pah! Was die Männer doch immer zu meinen wissen. Und dem dann bescheuerte Namen geben.
„Nieder mit so doofen Namen“!
Inzwischen ist Zeit vergangen und ich sitze wieder auf dem Sofa. Es ist später Abend. Ich mach mal Schreibpause und Feierabend zugleich. Mais oui!