I like…

Kennen sie dieses Gefühl, etwas unbedingt mögen zu wollen, aber sie mögen es einfach nicht? Ich gebe ihnen ein Beispiel. Bier. Wie gemütlich ist es doch, da zu sitzen, oder rum zu stehen, mit seinem Bier in der Hand. Am besten soll es im Sommer sein zur Abkühlung. ‚Bem gelado‘, besonders kalt, will man’s in Brasilien.
Und ich kann diesem Getränk einfach leider leider nichts abgewinnen. Probiere immer wieder ein wenig mitzunippen. Ich bin richtig neidisch auf die Biertrinker. Immerhin kann ich ein nicht zu bitteres langsam aber sicher fertig trinken.
So stehe ich dann im Sommer mit meinen Cocktails rum oder in Brasilien mit den Caipirinhas, und sie können sich das Resultat sicher gut vorstellen. Sauglatt.

Den gleichen Wunsch habe ich mit dem Sport. Wie bewundere ich die Menschen, welche das innere Bedürfnis haben, morgens aufzustehen und freudvoll, lustvoll joggen gehen. Oder ihre Yoga Übungen auf einem schönen Mätteli machen. Einfach aus innerem Bedürfnis. Um während der Ausführung glücklich zu sein. Und danach erst noch gut aussehen. Neid.

Es ist ja nicht, so, dass ich es nie schaffte, täglich morgens Übungen zu machen (also doch, joggen hasse ich, ich kann es nicht anders sagen), aber es brauchte immer Überwindung hoch zwanzig vor und der Kampf mit dem Inneren Schweinehund und der Krampf während der Ausführung. Sozusagen eine Doppelschlacht. Ist sie mal gewonnen, sah ich aus wie ein Schweinswürstchen, hochrot im Gesicht und überhaupt.... und fühlte ich mich wie durch den Fleischwolf gedreht. (Sie sehen meine kulinarischen Vorlieben...) Und so soll man den Tag starten?

Ich bekam vorgestern eine Qi Gong Video Übung geschickt. Hui, das war schon was anderes und der Schweinehund wedelte mit dem Schwanz nach ihrer Ausführung. Morgens aufstehen und mal ein bisschen Energie einatmen. I’m in! Nur ist mir jetzt in den Sinn gekommen, dass ich sie gestern und heute schon vergessen habe. Und die Sonne scheint so gemütlich aufs Sofa und der innere Hund knurrt leise und und und

Immerhin mag ich meinen Cappuccino, oder besser gesagt der dritte, die Sonne und mein Sofa. Das soll jetzt mal reichen.