Ich liege im Bett und mein Kopf spuckt Wörter aus. Ist es wohl die nicht vertanzte Energie, welche in Sätzen raus muss?
Vorgestern Nacht fing er an, mein Kopf. Der Schnee hat’s ihm wohl angetan. ‚Ins Hirni gschneit’ Und heute, nach dem missraten Brocante Besuch, sass ich mich aufs Sofa und schrieb die Brocante-Zeilen. Darauf setzte ich mich im Musikzimmer ans Tischchen, nahm meine Pinsel und Farben und versuchte mich in meinen bescheidenen Aquarell Künsten.
Hinter mir rief das Cembalo mit all seinen aufgemalten Geistern: „Stimme und spiele mich!“ Mich überkam eine innere und äussere Müdigkeit und Faulheit. Viel zu anstrengend! Und ich malte weiter. Die duzenden von Flöten heulten aus ihrem Schrank, unisono, aber ich war nicht zum Spielen aufgelegt. Für wen nur? Viel zu frustrierend!
Mein Aquarellbuch war zufrieden.
Mein Körper heult schon länger. Er sei so was von vernachlässigt. Wenn ich morgens aufstehe, ist das Höchstmass an körperlicher Bewegung mit dem Gang zur Kaffeemaschine erreicht. Schon nur eine Sekunde an irgendetwas sportliches zu denken, lässt mich zurück ins Bett flüchten. Die von meiner Freundin geschickten Workouts liegen brach. Für wen nur?
Am Nachmittag raffte ich mich auf zu meinem Pferdchen. Es liess mich letzten Sonntag wissen, dass ich nerve mit meinem Enthusiasmus. Ich liess es ein paar Tage mit seinen neuen Freunden in Ruhe, schaltete 5 Gänge runter und wir schlossen gestern wieder Frieden.
So treibe ich Kopfsport, mache Kopfgymnastik, mein Kopf hat kreativ Party, ich kommuniziere mit meinem Pferdchen mental und kann nur hoffen, dass ich nicht noch total abhebe.
Aber im Moment ruft mich der Schlaf. Ich gehorche.