Da lag ich auf einem halben Baumstamm zwischen Margeriten, Vergissmeinnicht, Kartäusernelken, wilden Orchideen und anderen Wiesenblumen, und aus der Ferne klang der Rasenmäher. Ich liebe Rasenmäher Geräusche! Es ist das Geräusch des Sommers, der Sonne, des nicht Regens, der Ferien und der guten Stimmung. Mein Vater kommt mir da in den Sinn. Er leihte für unseren gefühlten halben Quadratmeter Rasen immer den Mäher des Abwartes aus, ein stattliches Benzinding zum Stossen. Am Seil wurde gezogen und Rätätätätääääää …. im Nu war unser Räselein mitsamt dem Bärlauch, der langsam aber sicher überhand nahm, gemäht. Der Duft des frisch geschnittenen Grases. Und natürlich des Bärlauches. So was wunderbares.
Meine erste grosse Liebe hingegen fand Rasenmähergeräusche fürchterlich. Er sagte, es gehöre zum Kleinspiessbürgertum. Nun ja, aber lieber ein Spiessbürger mit Rasen als einer ohne.
Meine Coucousine liebt Flughafengeräusche. Sogenannter Fluglärm. Es erinnere sie an ihre vielen Reisen, zu Zeiten, wo sie noch bei einer grossen Fluggesellschaft arbeitete. Tahiti im Zelt. Wie cool war das denn! Ich mag sie auch, die Flugzeug Geräusche. Sie erinnern mich an all meine lieben Freunde überall auf dieser Welt und meine Besuche, welche ich ihnen abstattete. Oh, wie vermisse ich sie!
Das Gebimmel der Viehglocken hab ich auch gerne. Es erinnert mich ans Appenzell, Ferien mit meiner Großmutter, eine geborene Appenzellerin, in Gais. Jedoch ist das Gebimmel nicht jedermanns Sache. Gibt es doch einige, welche, aus reiner Sympathie bzw. Mitleid dem Vieh gegenüber, Nackenschmerzen oder gar einen Tinnitus bekommen, oder beides zusammen, schon nur wenn sie das Vieh sehen. Seufz.
Und apropos Glocken: Kirchenglocken welche läuten gefallen mir auch. Und der Minarett-Gesang. Die Kirchenglocken sind Heimat, der Minarettgesang die Ferne. Kindliche Unschuld gegen Tausendundeinenacht. Wenn man bedenkt, dass in Bologna und dem Umland die Kirchenglocken nicht mehr bimmeln dürfen. Die armen!
Da kommt mir gerade der Hahn in den Sinn. Kikerikiiiii. Herrlich. Scheinbar verärgerte ein französischer Güggel einer seiner Nachbarn so sehr, dass der Fall vor Gericht kam, die Presse die Story publik machte und dem Hahn das Schreien vom Richter verboten wurde. Ob er wohl als coq au vin endete?
Nur, die Tauben vor meinen Fenstern, die sind zum Glück stiller wie auch schon. Von denen gibt’s nicht mehr so viele. Die Taubenpest hat sie während Coronazeiten dahingerafft. So muss ich deren Gejammer vor dem Eier legen nicht mehr erdulden.
Bing Bing Bing Bing Bing Bing Bing Bing Bing Bing Bing !
ab ins Bett