Durst

Nun liege ich wieder mal auf dem Sofa, nur ohne Cappuccino, denn meine Kaffeemaschine hat mich und den Besuch gestern Abend spät hängen lassen. Peng, und wir waren im Dunkeln.

Heute Morgen, in der Hoffnung, sie hätte vielleicht nur den einmaligen Rappel gehabt, lief das Wasser, welches in den Boiler hätte reingepumpt werden sollen, direkt zur Kruppe wieder hinaus. Bevor es noch einmal „Peng“ machte, zog ich den Stecker und holte mein Bodum-Teil. Seufz.

Mein Schädel brummt.
Nein, nicht zuviel Alkohol, sondern zu wenig Wasser. Auch nicht im Vergleich, sondern absolut. Ich vergesse es einfach, das Trinken. Es kommt oft vor, dass ich abends Kopfschmerzen bekomme, und feststelle, dass ich noch ausser meinen morgendlichen Cappuccinos nichts getrunken habe.

Wenn ich überhaupt mal durstig bin, stecke ich entweder mitten im Unterricht, mit Serafino am Spazieren oder Arbeiten, im Auto, im Bett, …

Habe ich dann mal pflichtbewusst eine Flasche Wasser mit dabei, bringe ich sie voll oder mit zwei Schluck weniger wieder zurück.

Bereite ich mir für im Unterrichtszimmer einen Hafen Tee zu, bin ich die, welche bei Feierabend mindestens die Hälfte noch runterwürgen muss und somit meist während der Heimfahrt lieber Kopfweh als Harndrang hätte. Denn diese Raststätte- oder SBB-Klos sind nicht gerade Orte, welche sich eine Frau gerne und freiwillig aufsucht.

Ja, und wenn ich dann eben so gemütlich im Bett oder auf dem Sofa liege, und der Durst sich meldet, bin ich zu faul, meine Hand nach dem vollen Glas oder der Flasche auszustrecken. Selbst wenn der Schädel brummt vor Durst. Leidend mag man sich bekanntlich umso weniger bewegen.

Während ich jetzt diese Zeilen schreibe, steht weder ein Glas noch eine Flasche daneben. Den Press-Kaffee habe ich auch irgendwo auf dem Weg zum Sofa liegen gelassen. Wen wundert’s. So sollte ich mich eher Richtung Küche bewegen, um endlich Wasser zu trinken.

Und danach die Küche aufräumen von gestern Abend.

Und das Gemüse einkochen vor den Ferien.

Und Wäsche machen.

Und staubsaugen.

Und Sachen verräumen.

Und den Koffer im Keller holen.

Und packen.

Und Rechnungen bezahlen.

Und Emails schreiben.

Ach, habe ich Kopfschmerzen!!!!!