Ich habe vor kurzem ja mal angedeutet, ich würde mich hier heikleren Themen widmen. Aber irgendwie ist das gar nicht so einfach. Da draussen auf dem Netz weht ein herber Wind. Und hoch oben auf den Ästen ist es gar nicht so ohne, je nach Eigengewicht und wie weit man sich da raus balanciert. Falls der Ast dann doch halten würde, will vielleicht trotzdem niemand mehr mit mir Kirschen essen bzw in den sauren Apfel beissen. Oder man sägt mir den Ast ab. Dann falle ich definitiv nicht weit vom Stamm hinunter.
Okay, das war jetzt ein bisschen übertrieben aber sauglatt. Für was der Baum so alles hinhalten muss.
Auf jeden Fall bin ich am zwei Themen parallel angehen, eines davon gäbe schon zwei Kapitel. Und ich schreibe, verwerfe, formuliere um, gehe mehr ins Detail, werde persönlicher, streiche, verallgemeinere wieder .... Jedesmal mit dem Gedanken des Windes, Astes, des Aufpralls und dessen Konsequenzen. Knickbruch, nur ein blaues Auge oder Hals und Bein abenand?
Diese Helvetismen sind ja auch so ein Pläsir. ‚Abenand’ ist scheinbar sogar Alemannisch sagt mir soeben Google. Spannend! Ich habe mir schon ein paar Mal überlegt, ob ich die Hochdeutsche Übersetzung unten mit so Sternchen, Zahlen oder gleich in Klammern anfügen sollte. Aber da diese Zeilen sowieso online gelesen werden, kann man sich bei Unverständnis gerade selber schlau machen und wird somit noch zum ‚Helvetismen-Experten’. Ansonsten: Sälber Schuld.
Um jetzt da literarisch wieder die Kurve zu kriegen oder den Kreis zu schliessen, muss ich zugeben, dass ich momentan viel zu faul bin um Bäume auszureissen oder auf Bäume zu klettern, geschweige denn mich schon nur zum Fenster hinauszulehnen. Somit lege ich die imaginäre Feder aufs Blatt und lege mich in die Federn.