Nun liegt morgens wieder Nebel in der Landschaft und kündet fallende Blätter, lange eisige Nächte und kurze Tage an. Der Nebel klebt sich um meine Seele. Ich schüttle ihn ab. Und denke an die sich verfärbenden gelbroten Bäume. An Äpfel und Birnen. An ‚Neier Siasser‘, Vermicelles und an Kaminfeuer. Ein bisschen zusammenhaltslos, ich weiss. Aber es kommt mir nicht mehr positives zum Herbst in den Sinn. (Ah doch, Metzgete.)
Ich liege in der warmen Badewanne. Ein Trost in dieser Herbst- und Winterzeit. Zudem ohne dass ich fünf mal den Wasserkocher beauftragen musste, mir warmes Wasser beizusteuern. Sondern alles kommt aus dem Wasserhahn. Herrlich. Wir haben nämlich jetzt seit drei Wochen ein komplett neues Heizsytem in unserer « Chaufferie », mit warmem Wasser der Stadt. Der wahre Luxus.
Es ist ist jetzt Mittag, noch luxuriöser, sich da ein Bad gönnen zu dürfen. Nur ist der Grund, warum ich ein Bad nehme, weniger Luxus. Es ist nämlich eiskalt in meiner Bude. Die Heizkörper auch. Nicht, weil ich die letzte Rechnung nicht bezahlt habe, nein, sondern weil die Deppen, entschuldigt mein Vokabular, nicht daran gedacht haben, dass man Ende September vielleicht nicht nur die Warmwasserzulieferung in Betrieb stellen sollte, sondern auch die Heizung.
Nun sitzen wir allesamt seit einer Woche nach dem Temperatursturz in unseren kalten Mauern u warten, bis doch einer der überarbeiteten Heizungsfirma-Angestellten gnädigerweise vorbeikommt und die bitterkalten Radiatoren wieder zum Erglühen bringt.
Zum Glück habe ich noch mein letztes Jahr erstandenes Elektroöfeli, welches ich schon fast hinter mir durch die Wohnung schleppe, und jetzt den funktionierenden Warmwasserhahn, welcher mir das sich schnell abkühlende Badewasser wieder aufwärmt. Und zum Glück habe ich meine Hände am Handy, sonst hätte ich wohl schon Schwimmhäute.
Apropos Glück: Haben sie schon mal ein vierblättriger Kleeblatt gefunden? Ich vor ungefähr zwei Jahren mein Erstes mit dem mir daneben grasenden Serafino. Ich konnte es gerade noch vor seinem Appetit retten. Judihui, endlich! Das musste natürlich in einem Pferde-Buch gepresst aufgehoben werden. Und ging komplett vergessen. Vor ein paar Tagen, dieses besagte Buch wieder aus dem Büchergestell holend, fiel mir das vierblättrige Kleeblatt in die Schoss, und ich legte es neben mein Bett auf den Nachtisch. Für einen glücklichen Schlaf?
Nun kam meine Putzfrau. Und sie können sich ja das Los meines Kleeblattes vorstellen. Mein nagelneuer, beutelloser Staubsauger war in Aktion, sie wohl im siebten Himmel. Der saugt leise und perfekt alles was nicht niet- und nagelfest ist ein. In wohl tausend Fetzen wurde es gesaugt. Nichts Erkennbares war mehr zwischen Staub und Haaren zu finden. Oh weh! Glück ade!
Aber jetzt höre ich es gurgeln in den Radiatoren! Die Wärme naht! Ist das nicht herrlich? So viel zu Glück.