Als ich gestern Nacht von der Party nach Hause kam, las ich die Message meiner Freundin Margot: « Chanti rime avec party.... arrêtes le yoga! »
Margot, I love you!
Jawoll. Denn heute hat mich zwar wirklich der Grüntee vom Yoga-Kater gerettet. Aber erst auf der Tanzfläche wurde ich so richtig fit. Was gibt es schöneres als sich gemeinsam mit Menschen draussen, wieder auf dem Schiff am Rheinbord, zum Sonnenuntergang zu, ich nenne es jetzt mal vorsichtig Rhythmen zu bewegen?
„Am Anfang war der Rhythmus“ würde ich jetzt mal behaupten.
Elektro besteht hauptsächlich aus duzenden übereinander gelegten ‚Clicks‘. Am besten gefällt mir ein melodiöser Bass dazu und noch ein paar dezente Vocals. Je mehr Harmonien desto schwieriger zum Mixen für den Dj.
Das mit den DJ‘s ist ja so ne Sache. Da braucht es nämlich auch musikalisches Talent dazu. Weil nebst dem Tempo müssen die Harmonien der verschiedenen Songs zueinander stimmen. Ein Minimal Techno DJ hat es also einfacher wie ein House DJ. Minimal besteht meist nur aus Clicks und Geräuschen (Sounds) und weniger Tonalität. Somit passt ziemlich jedes Lied zum anderen.
Beim melodiöseren Techno, wie beispielsweise früher Trance oder heute eben noch House, müssen die Tonarten zueinander passen. Infolgedessen sollte der DJ erstens die Songs alle ganz genau kennen um an der richtigen Stelle den einen in den anderen zu mischen, und, meist unbewusst, wissen, welcher Song in welcher Tonart steht und somit zu welchem passt.
Oh, wieviele unfähige DJs musste ich in meiner Party Karriere schon erleben. Meine Musiker Ohren !
Zudem war ich und bin ich von Haus auf verwöhnt, da mein Bruder und jetzt auch sein Sohn haben dieses Talent in die Wiege gelegt bekamen.
Weiter braucht ein DJ das Gespür für die tanzende Meute und ihre Laune. Denn wird es ihr langweilig, ist die Tanzfläche leer oder es geht an Stimmung verloren. Und wir Tanzende sind launisch. Darum ist die Person ‚behind the turntables‘ sein ganzes Set gefordert, die zueinander passenden Songs im richtigen Moment aufzulegen, damit ihm die Leute nicht davon rennen.
Und gestern, mit Freunden und meinem Neffen on the Dancefloor, tanzten wir wo das Zeugs hielt zu einem begabten DJ, einst Zögling meines Bruders, welcher schon früh sein Talent erkannte. Whoop whoop
Leider haben auch solche Tanz-Glücksmomente wie alles ihr Ende und so nahm ich fröhlichstens mein Velo und betrat die letzte Runde Glücksmomente. Nämlich den Vorzug des sogenannten Dreiländereck auszunutzen. Wie ist es wunderbar in der Schweiz zu feiern, ein paar Minuten später die deutsche Grenze radelnd zu passieren, kurz deutsche Luft schnuppernd den Rhein über die Fussgängerbrücke zu überqueren, auf der anderen Seite in Huningue noch Leute im Bistro sitzend beim Schlummertrunk anzutreffen und „Vive la France“ zu denken. Oder besser gesagt:
Que linda la vida!