Tatüüü tataaaa, die Feuerwehr ist da! Endlich mal Action Freitag Nacht! Mit Blaulicht sind sie gekommen. Aber ohne Tatütata. Wäre auch übertrieben gewesen. Nachts hat’s ja nicht mal streunende Ratten auf der Strasse zum Warnen. So mutterseelenallein die Feuerwehr zu erwarten, hat schon was an sich. Nein, kein Feuer brach aus, sondern wieder mal unser liebes Heizungssystem spielte seinen Streich.
Zum Glück gibt’s noch solche Menschen, welche sich dem „Couvre Feu“ widersetzen und nachts spät nach Hause kommen. Das Plätschern aus der „Chaufferie“ war dann schon ein bisschen gar verdächtig und mysteriös. Es hörte sich zwar nach Spa an. Nur fehlte einfach noch die sphärische Musik dazu. Meine Synapsen rechneten Plätschern und Plätschern zusammen, und der Schlüssel wurde geholt. Ich bin ja jetzt Kerkermeisterin. Pannen haben Tradition bei uns. Ich kenne schon jeden Klempner und Heizungsmonteur in der Gegend. Und jeder hinterlässt dem anderen ein bisschen Arbeit. Die sind richtig rücksichtsvoll miteinander. Ich habe schon den Verdacht, dass sie vorhin absprechen, welche Panne sie dem nächsten vorbereiten. Tja. So habe ich jetzt den Heizungskellerschlüssel. Für den nächsten Streich. Denn die kommen meistens nachts und dazu am Wochenende. Mein Nerventopf kocht dann jedesmal wieder über, wenn die neue Panne Eintritt. Ich bin sozusagen auch Wahrsagerin. Denn ich schimpfe die nächste Panne herbei. So als Frau mit der Verwaltung, Sanitärfirmen-Bossen und Monteuren zu jonglieren und ihnen versuchen klar zu machen, dass wir ein grösseres Problem haben, als nur dreimal schrauben (seit drei Jahren), ist wie in einem Löwenkäfig zu stehen und hoffen, sie würden zuhören bevor sie einem zerfleischen. Dann kann man nur noch schimpfend von Dannen rennen und beten, die nächste Panne komme nicht wieder traditionsgemäss am Wochenende. Was haben wir heute? Ups, Samstag.
So musste ich heute Morgen wieder mal Wasser kochen für meine Wasserflaschen-Dusche, denn ich gehöre zu den bekennenden Warmduscherinnen. Später kamen zwei Mannen, schraubten drei Stunden lang dreimal an den Rohren im Keller rum, die Heizung funktioniert wieder. Bis zur nächsten Panne.
Tatütata.