Frei von der Leber

Ja, frei von der Leber möchte und tu ich hier schreiben. Doch ich muss gestehen, manchmal ist es mir gar ein bisschen mulmig zumute. Ich bin mir bewusst, jede(r) kann es lesen. Sozusagen mich lesen. 

Margot meinte « ton journal intime intellectuel ».
Ich erwähne meine Freunde mit Namen, Anfangsbuchstaben oder ganz anonym. Wieviel ist erlaubt, bis wo ist es meine Freiheit zu schreiben und erzählen was ich denke und erlebe, und wo fühlt sich meine Entourage sogar angepisst? 

Dann ein weiteres ist die Wortwahl und sind die Themen. Wieviel darf ich mich aus dem Fenster lehnen? Ich unterrichte an vom Staat finanzierten Schulen unter anderen auch Kinder und bin in meinem Beruf ein Vorbild nicht nur als Musikerin sondern auch als Mensch und Frau. Und gerade dieses Vorbild sein reizt mich oft, gewisse Themen anzugehen. Zudem ich meist auch beruflich kein Blatt vor den Mund nehme und die Dinge beim Namen nenne. Denn ich bin immer noch ein freier Staatsbürger und ein freies Individuum.

So sei hier zu erwähnen, dass ich niemandem verletzen, hochnehmen, ans Bein pinkeln, mit jemandem abrechnen oder mich über jemanden lustig machen will, sonder schlicht und einfach freudige ,lustige ,seltsame, schräge Augenblicke und Begebenheiten aus meiner Blickwinkel beschreibe, erwähne oder mir Gedanken mache und mit Wörter rumspiele. Vielleicht weil ich über mich selber lachen kann, erwarte ich das auch von den anderen. Und vielleicht weil ich viel denke, nachdenke, rumhirne, mir Fragen stelle, mich und die ganze Welt in Frage stelle, ergeben sich hier ein Sammelsurium an lustigen, schwärmerischen, kämpferischen, spitzigen, belanglosen, fragwürdigen und gewagteren Texten. 

Vielleicht ist es an erster Stelle die Freiheit, welche mir grundsätzlich wichtig ist. Meinungsfreiheit, Denkfreiheit, Bewegungsfreiheit. Somit hier die Freiheit zu formulieren was man will. Und die Freiheit über Dinge zu schreiben, die man vielleicht nicht so anspricht.

Also, zieht euch warm an, es geht vermehrt auf zu heikleren Themen.