Oh wie herrlich ist es in einer frisch geputzten Wohnung zu sitzen und wie noch viel herrlicher ist es, wenn es jemand für einem getan hat. Das ist ein Glücksgefühl hoch drei!
Dann gibt es noch die Steigerung genannt Mary Poppins Effekt: Wenn man spät abends von der Arbeit nach Hause kommt, in die Wohnung tritt und sie picobello aufgeräumt und geputzt vorfindet. Oh du Wonne!
Weniger wonnehaft ist es mit dem Doityourself-Putzen. Danach ist man völlig erledigt, mit hochrot verschwitzem, Staub bepudertem Angesicht, der Schweiss einem den Rücken hinabfliessend, mit Kreuzschmerzen und zu guter Letzt mit verwüsteter Maniküre zu nichts mehr zu gebrauchen.
Wie bewundere ich meine Putzfrau! Putzfee ist treffender. Sie tut das täglich: Staubsaugertango, Badezimmergeschrubbe, Boden aufziehen, abstauben, oft noch Wäsche waschen und bügeln. Mir schmerzt mein Rücken schon nur vom daran denken. Am meisten hasse ich staubsaugen. Ach ist das anstrengend! Ich habe öfters mit einem Roboter geliebäugelt, aber erstens wäre meine Putzfee dann Teilzeit arbeitslos und zweitens käme der Roboter um die tausend Gegenstände in meiner Wohnung nicht drumrum, unten durch oder oben drüber. Da merke ich jedesmal, wieviel Gerümpel sich in meiner Wohnung angesammelt haben. Ausmisten? Wo denkt ihr hin! Alles hat seine Geschichte und seinen Platz. Tja. Also kein Roboter.
Meine Putzfrau ist auch meine Freundin, denn sind wir doch mal ehrlich: Sie sah und sieht mich in jeglichen Lebenslagen, kennt alle versteckten Heimlichkeiten und zudem: Wer bringt einem Souvenirs aus den Ferien, kommt mit Selbstgemachtem als Mitbringsel zur Arbeit und besucht einem, wenn man krank ist? Die Putzfrau. Sie kennt all meine Freunde und Exfreunde noch dazu. Meist ihre Haushalte inbegriffen, da sie unterdessen auch bei vielen von ihnen arbeitet. (Oder eine ihrer unzähligen Cousinen.) Seit ein paar Jahren hat sie jedoch ihr Veto eingereicht und sich geweigert, jemals wieder bei meinem aktuellen Freund zu arbeiten. Sobald sie sich dort eingearbeitet habe, würde er zum Ex-Freund. Sie habe schon das Gefühl, etwas sei verhext und hätte genug in ihrer Sammlung.
Folgerichtig gibt es für all meine zukünftigen Anwärter die Regel Nummer eins: Nie im Sinne zu haben, meine Putzfrau anstellen zu wollen! Ausser mit der unbewussten Absicht, mich wieder loszuwerden.
Hokuspokus Simsalabim.