Kasperli Weihnachten

Weihnachten mit kleinen Kindern hat so seine Besonderheiten. Und für Action ist immer gesorgt. Man müsste fast in jeder Ecke einen Wachhund aufstellen. Drei vor dem Weihnachtsbaum. Ansonsten sind die Päckli allesamt ausgepackt, bevor sie vom Christkindli anständig platziert werden konnten. Der Tannenbaum selbst würde vor lauter Bewunderung seiner wunderschönen Kugeln und glitzerndem Allerlei auch ziemlich schnell umkippen und lichterloh in Flammen stehen. Garantiert aber ist die schöne Tischdekoration mit oder ohne Wachhund im Handumdrehen ruiniert. 

Doch sind wir mal ehrlich: So echte Weihnachtsstimmung und dessen Zauber kommt halt schon nur mit kleinen Kindern, deren glänzenden Augen und Freude auf. An Weihnachten kann man diesen herzigen Geschöpfen ja das blaue vom Himmel erzählen, sie glauben einem alles.

So kam diese Weihnachten vor dem Abendessen der Kasperli hinter dem Sofa hoch und kurz zu Besuch. Dummerweise hat er seine Geschenke vergessen. Ojemine! Doch der Zauberer, seine Wehklagen hörend, konnte ihm dann helfen. Er hat für die Kinder je ein Holztierchen hervorgezaubert. Abrakadabra Simsalabim. Der kleine Aurel liess sein Nashorn, aus Afrika direkt für ihn importzaubert, fast den ganzen Abend nicht mehr los. Allerliebst. Und der Zauberer bekam am Schluss der Vorstellung von Rian einen Schmutz. Ist das nicht herzig? Da kommt man nach der Vorstellung kniend hinter dem Sofa hervor, mit dem Kasperli rechts, dem Zauberer links auf der Hand und den beiden Figuren wird gedankt. Ich bin in dieser Kasperli-Welt ohne Simsalabim nicht da. Wunderbar. 

Doch das Highlight für den kleinen Rian brachte nicht der Kasperli. Sie müssen wissen, Rian ist 3 Jahre alt und ein absoluter Staubsauger-Fan. Er kann scheinbar zu Hause und auf Besuch stundenlang mit dem Handstaubsauger durch die Wohnung sausen und habe schon auf dem Hinweg zum Weihnachtsfest die ganze Zeit vom staubsaugen gesprochen. Also brachte ihm das Christkindli einen, halten sie sich fest: Dyson Spielzeug-Staubsauger. Ja, das gibt’s. Mein erster Gedanke „Was für ein Schmarren!“ wurde jedoch ziemlich schnell revidiert, denn der Rian hatte Weihnachten hoch drei und begab sich sofort an die Arbeit. Diese Dinger saugen nicht und machen keinen Saulärm, sondern brummen ein bisschen vor sich hin. Der Kleine war voll im Element. Keine Ecke wurde ausgelassen. Auch hier waren wieder ein paar Tannenbaum Wachhunde von Nöten. Aber jetzt kommt der Clue. Nach einer halben Stunde wurde es plötzlich Staubsauger-still. Verdächtig! Als ich Rian suchte und fand, war er im Begriff, seinen Spielzeug-Staubsauger im Putzschrank neben dem richtigen zu platzieren, den Schrank zu verschliessen und ihn danach zur Fortsetzung seiner Arbeit wieder hervor zu nehmen. JÖGERLIS!

Ich habe natürlich sofort eine Warteliste erstellt. Sie können sich also gerne jetzt schon für in 12 Jahren eintragen lassen, wenn Rian in seiner Freizeit den Ferienbatzen mit staubsaugen zu verdienen beginnt. Perfektion garantiert!