Himmlisch

So sitze ich am Laptop mit meiner Steuererklärung, letzte Eisenbahn wie immer, meinen Einzahlungen, einem von meiner liebsten Nachbarin ausgegessener Schüssel Dal und mir laufen die Tränen die Backe runter. Nein, nicht wegen dem Saldo. Da ist sowieso Hopfen und Malz verloren. Nein. Mir schmeichelt und mich streichelt gerade Valer Sabadus‘ göttlich seidene Stimme um und in die Ohren, ins Herz und überhaupt.
Es gibt viele schöne Countertenor-Stimmen, Andreas Scholl, seine Bachkantaten sind wunderschön, mag ich auch, oder Philippe Jaroussky, eher dramatisch angelegt.
Doch Valer Sabadus ist der Killer. Seine Ausdrucksweise, seine Pianostellen, sein feines Verständnis der Dramatik, seine Intonation, seine Perfektion auch in den schnellen Passagen. HolladieWaldfee! Wie ein Rehlein verzaubert er mit seinen Sprüngen und seiner Eleganz die Zuhörer. Ja, kein Hirsch, ein Reh. Fein und zart. Manch eine Operndiva fegt ihn von der Bühne mit ihrer Lautstärke. Aber genau um das geht es. Ist es nicht so, dass oft in den Barockopern es einem die Falten glättet vor lauter vibrierender Lautstärke. Und plötzlich kommt so eine zart und feine Eleganz und singt bis in die hinterste Ecke des Raumes ohne Gebrüll. Ok, die Falten bleiben. Aber für das gäbe es nachhaltigere Methoden.
Zum Glück gibt es nach diesem dramatisch, oder nein, herzzerreissend schönen Satz auch wieder ein gefühltes Allegro molto Vivace, welches einem erinnert, dass man doch bitte diese Steuererklärung fertig ausfüllen soll. Buff.
Tränen trocknen. Und Hü !

Und ja: Hier der Link zum weinen.

https://youtu.be/GQSGce7wv1I

Und wenn wir schon bei Steuern sind: ein grosses JA: CD kaufen (!) oder in irgendeiner Form Musik bezahlen