Heute fing das Leben wieder an. Eingehüllt in meinen neuen orientalisch herben Parfümduft eines Pariser Parfumeurs, heute Morgen im Briefkasten entdeckt, ein Überraschungsgeschenk meiner Freundin C, lasse ich den Tag revuepassieren und drifte gleichzeitig gedanklich fernab in fremde Welten.
Sonne, Wärme, Frühlingsgefühle!
Mittags schon ein bisschen vom Parfum eingelullt, radelte ich im Stadttenue mit dem Wind zum Pferdchen. Der gumpte vor Frühjahrswonne auf den Weide rum. Danach eingelullt vom Pferdeduft stadtwärts gegen den Wind. Der Wind riss zuerst den Pferdeduft und dann einen grossen Teil des Parfumduftes mit sich und raubte mir schlussendlich noch den Atem.
In Basel am Rhein angekommen, war das Leben seit langem endlich wieder einmal so richtig eine Lebensfreude. Mit Freundinnen an der Sonne aperölen, lachen, sonstige Bekannte und Freunde beim Durchgehen zuwinken, herbeiwinken, ein bisschen smalltalken, anlächeln und angelächelt werden. Fremde Leute passieren sehen, mit freudigen Gesichtern, glänzenden Augen, oh Wonne! , das Leben, oder mindestens ein Teil dessen ist wieder zurück.
Vor 18h verabschiedete sich die Sonne, die Kälte nahm Einzug und Macroleon‘s « Couvre-Feu » und meine Müdigkeit vor lauter Frühjahrsglück liessen mich auf meinen Drahtesel steigen und richtig St. Louis radeln.
Langsam kehrt hier die gespenstische Ruhe wieder ein und das Unleben fängt wieder an. Bis morgen, wenn die Sonne wieder scheint und die Menschen das Leben zu leben wieder entdecken.