Gemüsewähe

Es ist wieder mal der Mond

welcher mich zu diesen Zeilen bewegt

mich durch das schmutzige Fenster beäugt

wie ich zu später Stunde

Gemüsewähe herunterschlinge

vorüberziehenden Wolken behindern mitunter seine Sicht

oder versteckt er sich dahinter?

Mein rundes Brett halb leer

der Mond fast voll

mein Bauch ganz rund

na und?

Wenn…Dann

Wenn einem

das Rundherum fast ertränkt

das zu Erledigende davonläuft

das Vergangene überholt

das Schöne bedroht

die Gedanken verknoten.

Wenn

sich die Aussicht vernebelt

das Mögliche erblasst

die Augen schweigen

die Stricke reissen

die Hoffnung stirbt.

Dann

weiss ich eben auch nicht mehr wo ein noch aus

Frühmorgens

Oh, welche Weise mich aus dem Schlaf lockt!

Den kommenden Frühling erweckend?

Zarte Tonakrobatik durch die Morgenluft

sich an der Kirchmauern erschallend

in doppelter Weise meine Sinne berieselt

mein Herz und mein Geist wärmend

mich wohlig in meinen Federn umarmt

mich sanft wieder in den Schlaf wiegt

abends in Sagi

Die Wolken von vorne beleuchtet

ich der Sonne den Rücken zuwende

Die Flut das Meer auf mich zuschickt

weisser Schaum die Strömung bremst

Tosend die Wellen ineinander fallen

den Sand erreichend sich beruhigen

spiegelglatt versickern

Der Wind mein Kleid wellt

mein Gesicht streichelt

in meine Ohren flüsternd das

Brausen des Meeres zu übertönen versucht

Die Nacht alsbald die Sicht verhindert

nur noch weisse Streifen der brechenden Wellen

die Sterne sich am Himmel zeigen

die Mondsichel freudig erstrahlt

Es bleibt das Tosen das Zischen das Brausen in den Ohren

das Gestreichel das Kitzeln im Gesicht am Körper

Das Wellen der Haare

Der Duft des Meeres in der Nase

ein neues Jahr, ein neuer Tag

Die Sterne am Himmel erleuchten die Berge.

Tief im Tal der Leuchtturm, Sturmwarnung am See.

Die Morgendämmerung lässt den Nachthimmel erblassen.

Graublau und matt erscheint uns der Tag.

Die Röte zieht hinter den Bergen hinauf.

Erhellt die dunklen Felsketten.

Fein weiss leuchten die Spitzen empor.

Die Glocken der Kirche erschallen durchs Tal.

Der Schlaf sich verkriecht.

Der Körper noch schlapp,

dem Geiste nachfolgend.

Der Blick aus dem Fenster die Seele erquickt.

Blue Bay, Mauritius

draussen tobt‘s

ganz nahe plätschert‘s

hinter mir hechelt‘s

in den Palmen zwitschert‘s

über mir brummt‘s

und in meinen Ohren säuselt

der Wind

Diwali, das Lichterfest, ist heut

wo die Gerechtigkeit über das Böse siegt

Wo der Wind die Wogen glättet,

die Wellen sanft ans Ufer rollen

der Hund entspannt im Sand liegt

die Vögel ihre Freiheit besingen

und die Lichter unsere Herzen wärmen

Übernüchtert

Emotionslos

tanz ich in der Menge

rauschen die Klänge an mir vorbei

dröhnen die Bässe über mich hinweg

bewegen sich die Beine zur Musik

erwidern meine Mundwinkel die Freude der Andern

blinzeln meine Augen in die Sonne

Mein Geist ist müde

Mein Körper schlapp

Meine Gedanken wirr

Meine Gefühle tot